Münchner Merkur, 22. April 2015
Beilage gut – Wohnen und Lebenskultur S. 14: „Baukunst, die bewegt“

wb-stuttgart23. Februar 2015
Anerkennung beim Wettbewerb Ersatzneubau Sporthalle Falkertschule /
Schlossrealschule in Stuttgart

Stadtwerke Erding
Verwaltung Kundenzentrum und Saal im Passivhausstandard

Auftraggeber: Stadtwerke Erding GmbH
Herr Altstetter
Tel.: 08122/407-140
Am Gries 21
85435 Erding
Architekten PSA Pfletscher und Steffan
LPH 2 – 8
Wettbewerb 08/2012, 1. Preis
Planungs- und Bauzeit 10/2012 – 06/2015
Baukosten KG 300 + 400: 6,2 Mio Euro
KG 200 – 700: 9,0 Mio Euro
Nutzfläche 2.400 m2
BGF 3.200 m²

Städtebau

Der vorgeschlagene Neubau der Stadtwerke Erding strukturiert das Grundstück der Stadtwerke und den vorgelagerten Straßenraum neu.
Die geschlossenen Bauweise der Innenstadt die im südlichen Bereich am Gries vorherrscht, wird durch den neuen Verwaltungsbau signifikant arrondiert.
Der Neubau ist im Kontext der vorhandenen Bebauung raumbildend.
Die bestehende Verengung des Straßenraumes nördlich des Grundstückes der Stadtwerke wird auf der Ostseite des Neubaues als Gebäudekante aufgenommen.

Bestehende Gebäude der Stadtwerke und der Neubau bilden ein in die Tiefe des Grundstückes abgestaffeltes Ensemble von Solitärbauten.
Sowohl der Maßstab der Bestandsgebäude der Stadtwerke als auch die benachbarte Bebauung am Gries und der Neubau sind aufeinander abgestimmt.

Gebäude

Der Neubau stellt sich mit seinem Erscheinungsbild und seiner Materialität mit eigenständigem Charakter dar.
Die reduzierte kubische Form und das sachliche klare Erscheinungsbild bilden in dem heterogenen baulichen Umfeld einen Ruhepol.
Ein räumlich offenes Erdgeschoss mit Kundenzentrum und Saalnutzung und darüber die Büroetagen bestimmen das Erscheinungsbild.

Innere Organisation

Die innere Organisation des Verwaltungsbaues ist einfach und bietet den Nutzern eine gute Orientierbarkeit. Die Erschließungsbereiche sind offen und kommunikativ und bilden durch die Versorgung mit Tageslicht auch attraktive Aufenthaltszonen.

Kundenzentrum mit zugehörigen Büros und Saal im Erdgeschoss sind als voneinander unabhängige Einheiten organisiert. Eine offene Passage (über der Kabeltrasse) erschliesst das zentrale Treppenhaus und den Saalbereich. Der Saal kann unabhängig vom sonstigen Gebäude genutzt werden.
Mitarbeiter und Lieferanten z.B. Post nutzen den gleichen Eingang. Über den Windfang der aus energetischen Gründen notwendig ist wird die Zugangskontrolle zu den einzelnen Funktionseinheiten reguliert..

Schwellenfreier sozialer Wohnungsbau als KfW-Effizienzhaus 40
Grünfinkenstraße Gröbenzell

Auftraggeber Gemeinde Gröbenzell
vertreten durch Herrn Pauly
08142/505-80
Rathausstraße 4
82194 Gröbenzell
Architekten PSA Pfletscher und Steffan
LPH 1 – 9
Planungszeit 12/2012 – 02/2014
Bauzeit 06/2013 – 08/2014
Baukosten KG 300 – 400: 1,96 Mio. Euro
KG 200 – 700: 2,52 Mio. Euro
Wohnfläche 850 m2
BGF 1.750 m²

Konzept

Das Grundstück Flur Nr. 3231/6 ist Teil eines allgemeinen Wohngebietes. Die bauliche Dichte ist im mittleren Bereich angesiedelt. Die privat genutzte umgebende Bebauung ist in der Regel zweigeschossig, die Dachgeschosse sind dabei zu Wohnzwecken genutzt.

Das Grundstück war ursprünglich mit zwei Gebäuden bebaut. Der südliche weitestgehend baufällige Baukörper wurde im April2012 abgerissen, so dass dieser Grundstücksteil für den Neubau frei wurde. Auf dem Grundstück vorhandene Bäume, soweit sie den Bauraum beeinträchtigen, werden – da nicht schützenswert – gefällt.

Die Situierung und die Höhenentwicklung des vorgeschlagenen Baukörpers berücksichtigt die umgebende Bebauung und die notwendige Besonnung des nördlich gelegenen Bestandsgebäudes sowie dessen Dimension.

Erschließung

Die Verkehrserschliessung des Grundstückes erfolgt über die Grünfinkenstraße und die vorhandene Zufahrt auf der Westseite. Entlang der nördlich gelegenen Bahnlinie kann durch die Umorganisation vorhandener Parkplätze ein Großteil der nach gemeindlicher Satzung benötigten Stellplätze für den Alt- und den Neubau geschaffen werden. Entlang der o.g. Zufahrt werden auch die noch benötigten restlichen Stellplätze errichtet.

Baukörper

Der Neubau verfügt über drei nutzbare Geschosse. Zwei der Geschosse sind Vollgeschosse. Erdgeschoss, erstes Obergeschoss und ein in Teilen ausgebautes Dachgeschoss. Aus städtebaulichen Gründen und zur optimierten Nutzung des Daches zur Energiegewinnung (Solarthermie + Photovoltaik) ist das Dach als nach Südwesten geneigtes Pultdach geplant. Der Baukörper ist aus Kostengründen und zur optimierten Nutzung des für den Neubau bereitstehenden Grundstückteiles geometrisch wenig gegliedert. Auf der Nordseite ist ein kombinierter Treppen- und Aufzugsturm neben das Gebäude gestellt.

Bürgerhaus und Kinderkrippe in Obersöchering
im Passivhausstandard

Bauherr Gemeinde Obersöchering
vertr. d. H. 1. Bgmst. Kennerknecht
Egenrieder Weg 2
82395 Obersöchering
Tel.: 08847/211
Architekten PSA   Pfletscher und Steffan
Neureutherstraße 14
80799 München
Tel.: 089/2781753-0
Planungszeit 09/2011 – 06/2012
LPH 1 – 9
Bauzeit 07/2012 – 04/2013
Baukosten KG 300 + 400: 1,23 Mio. Euro
KG 200 – 700: 1,47 Mio. Euro
BGF 413,5 m²

Einbindung in die örtliche Situation

Der Neubau wird am östlchen Rand der Gemeinde Obersöchering auf einem bereits für den Gemeinbedarf (Kindergarten und Vereinsheim) genutzten Grundstück errichtet. Die vorhandene, das Ortsbild prägende, offene Bauweise wird beibehalten. Um das Gebäude errichten zu können, wird ein bestehendes eingeschossiges, teilunterkellertes Gebäude abgebrochen. Die Verkehrserschliessung erfolgt über die Gemeindestraße am Sportanger. Parkierungsmöglichkeiten am und in der Nähe des Neubaues für Nutzer und Besucher sind ausreichend vorhanden.

Funktion und Gestalt

Das neue Kinderhaus ist als zweigeschossiges, vollständig unterkellertes Gebäude geplant. Die Gebäudeform, längsrechteckiger 2-geschossiger Baukörper mit Satteldach ist von traditionellen Hausformen in der Ortschaft abgeleitet.

Im Kellergeschoss befinden sich die Heizungsanlage, ein Lagerraum und Umkleiden für den Sportverein. An den Neubau angebaut wird ein Bunker für Hackschnitzel zur Versorgung der Heizanlage.
Im Erdgeschoss sind barrierefrei erschlossen die Räume der Kinderkrippe mit eigenem Empfangsbereich der auch von den Eltern genutzt werden kann angeordnet.
Im Obergeschoss befinden sich die Räume für das Personal, Serviceräume sowie Bewegungs- und Bastelräume für den in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Kindergarten.

Konstruktion und Materialität

Einfache Stahlbeton- und Mauerwerkkonstruktion mit geringen Spannweiten im Kellergeschoss.
Die Außenwände des Kellergeschosses und die anschliessenden Bauteile sind aufgrund des Untergrundes und der damit verbundenen Grundwassersituation wasserdicht, als sog. Weiße Wanne auszuführen. Die Anschlüsse an Bauteile neben dem Keller sind ebenfalls wasserdicht z.B. mit Fugenbändern auszuführen.
Um das Gebäude ist eine Drainage zu führen, die in das nahegelegene Moos frei abgeleitet wird.
Erd- und Obergeschoss werden in hochwärmegedämmter zweilagiger Holzrahmenbauweise errichtet.
Der Dachstuhl wird als klassischer Pfettendachstuhl gebaut.
Alle tragenden Bauteile und die das Treppenhaus flankierenden Wände werden in feuerhemmender Bauart errichtet.
Zwischen den von den Kindern genutzten Räumen im Erd- und Obergeschoss werden die Unterdecken mit erhöhtem Schallschutz ausgebildet.
Die äußere Verkleidung des Erdgeschosses wird mit hellen Faserzementplatten ausgeführt.
Die Verkleidung der Außenwände des Obergeschosses erfolgt mit einer Holzschalung (z.B. Lärche) als Wetterschutz.
Fenster als Holz-Aluminiumkonstruktion mit dreifach Verglasung im Erdgeschoss. Die Fenster im Obergeschoss werden als reine Holzkonstruktion ( z.B. Lärche) analoger Bauart errichtet.
Der Sonnenschutz im Erdgeschoss sind Lamellenraffstores und im Obergeschoss vorgesetzte Schiebeläden, manuell bedienbar, mit horizontalen Lamellen.

Das Dach erhält eine Ziegeldeckung: Anschlüsse an den Dachrändern und an aufgehende Bauteile erfolgen analog zum Gebäudebestand mit Kupferblech. Gleiches gilt für die Dachentwässerung. Ableitung des Regenwassers in einen bestehenden Kontrollschacht auf der Nordseite des Neubaues.

Tragende und nichttragende Wände als Holzkonstruktion in Teilen mit innerer Holzverkleidung.

Energiestandard und Versorgung

Der Neubau ist als Niedrigstenergiegebäude, das den Passivhausstandard erfüllt geplant. Die Ausbildung (Aufbau) der einzelnen Bauteile wird entsprechend optimiert ausgeführt.

Eine weitgehende Versorgung mit regenerativen Energieträgern – unter Einbeziehung der benachbarten Gebäude im Gemeindeeigentum (Kindergarten,Vereinsräume und Sporthalle) – in Form einer Holzhachkschnitzelheizung ist vorgesehen.

Kinderkrippe
Prof.-Otto-Hupp-Straße Oberschleißheim

Bauherr Gemeinde Oberschleißheim
vertr. d. 1. Bgmst. Elisabeth Ziegler
Freisinger Straße 15
85764 Oberschleißheim
Architekten PSA Pfletscher und Steffan
Planungszeit 12/2011 – 01/2013
LPH 1 – 9
Bauzeit 09/2012 – 10/2013
Baukosten KG 300+400: 3,45 Mio.Euro
Nutzfläche 896,71 m²

Konzept

Der Entwurf der 2-geschossigen Kinderkrippe hat eine sehr kompakte Form, damit die Wärmeverluste über die Gebäudehülle auf ein Minimum reduziert werden können. Der Grundriss wurde im Hinblick auf eventuelle Umnutzungen bzw. Erweiterungen modular aufgebaut.

Konstruktion

Es handelt sich um eine Mischbauweise. Die Tragstruktur besteht aus Stahlbeton, die Außenhülle (Wände und z.T. das Dach) hingegen bestehen aus einer sehr stark gedämmten Holzkonstruktion. Durch die optimale Nutzung der jeweiligen Eigenschaften von Beton und Holz ergeben sich Vorteile im Hinblick auf die Kosten, die Bauzeit, das Raumklima und die Energieeffizienz. Der Balkon wird zur Vermeidung von Wärmebrücken vor die Fassade gestellt und dient zugleich zur Beschattung.

Passivhausstandard

Die benötigte Energiemenge zur Beheizung des Gebäudes ist aufgrund des Passivhausstandards sehr gering. Trotz seiner Größe mit ca. 950 qm Nutzfläche wird das neue Kinderhaus nicht mehr als ein bestehendes konventionell errichtetes Einfamilienhaus mit ca. 150 qm Wohnfläche benötigen.

 

HeideHaus Fröttmaning
Besucherinformations- und Bildungszentrum Fröttmaninger Heide

Auftraggeber Heideflächenverein Münchener Norden e.V.
vertreten durch den Vorstand Bgmst. Rolf Zeitler
Bezirksstraße 27
85716 Unterschleißheim
Architekt PSA Pfletscher und Steffan
Planungszeit 09/2009 – 05/2010
Bauzeit 06/2010 – 07/2011
Baukosten KG 300 + 400: 609.700 Euro
KG 200 – 700: 821.300 Euro
BGF 250 m²

Konzept

Das HeideHausFröttmaning wird als Bildungszentrum des Heideflächenvereins Münchener Norden e. V. im Südosten des Naturschutzgebietes Fröttmaninger Heide errichtet.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt primär von Osten. Die Anbindung an die vorhandene U-Bahnstation Fröttmaning über den neuen Heideplatz und die Einbindung in das vorhandene und in Teilen neu zu schaffende Fuß- und Radwegenetz ist ohne großen baulichen Aufwand möglich.

Das Bildungshaus ist als dreischiffige gerichtete Anlage konzipiert. Die Geometrie aller Gebäudeteile ist einfach. Die Höhe der einzelnen Gebäudeteile ist nach funktionalen Gesichtspunkten unterschiedlich geplant.

Die beiden Seitenschiffe sind niedriger und nehmen Verwaltungs- und Nebenfunktionen auf. Der südliche Teil mit Büronutzung und Appartement zur temporären Nutzung für Weidetierbetreuungspersonal. Der nördliche Teil mit Lager-, Technik-, und Sanitärräumen.

Der publikumsintensive Seminar- und Aufenthaltsbereich in der Mitte gelegen wird aus funktionalen und technischen Gründen höher als die Nebentrakte vorgeschlagen. Verglasungen auf der Ost- und Westseite öffnen diesen Bereich für die Besucher.

Für ankommende Besucher auf der Ostseite und für Freiluftveranstaltungen auf der Westseite sind jeweils weit auskragende Vordächer vorgesehen die als Regen- und Sonnenschutz fungieren.

Konstruktion und Materialität

Einfache Stahlbeton- und Mauerwerkkonstruktion mit geringen Spannweiten. Innenseitig verputzt.
Verkleidung der Außenwände mit einer Holzschalung (z.B. Lärche) als Wetterschutz.
Fenster als Holz-Aluminiumkonstruktion mit hochwertiger Isolierverglasung.

Nichttragende Innenwände Gipskartonständerwände; Seminarbereich mit Holzverkleidung Kiefer.

Dachkonstruktion des Mittelschiffes als optimiertes Holz- und Stahltragwerk. Unterseitige Verkleidung Brettschalung Kiefer.

Dächer der Seitenschiffe mit extensiver Begrünung. Dach des Mittelschiffes Blechdeckung.

Der Neubau ist als Niedrigenergiegebäude geplant. Die Ausbildung (Aufbau) der einzelnen Bauteile wurden entsprechend optimiert ausgeführt. Es wurde eine weitgehende Versorgung mit regenerativen Energieträgern umgesetzt.

Die haustechnischen Anlagen sind nach funktionalen Gesichtpunkten einfach und kompakt konzipiert. Auf eine Ausbildung als Versammlungsstätte mit entsprechender lüftungstechnischer Ausstattung kann aus organisatorischen Gründen verzichtet werden.

Energiekonzept

Es wurde von Anfang an angestrebt für das Heidehaus im Naturschutzgebiet einen möglichst geringen CO2 Fußabdruck zu hinterlassen.

Dieser wurde zum einen über passive Maßnahmen mit der Gebäudehülle erreicht:

Einen durchschnittlichen U-Wert der opaken Gebäudehülle mit U = 0,11 W/m2K
Transparente Außenbauteile mit U = 1,00 W/m2K

Eine elektrische Wärmepumpe, die mit „Grünem Strom“ versorgt wird, sorgt für die aktive Energie-Effizienz und erreicht eine Wirkungszahl höher als 5, also einen Wirkungsgrad von über 170 %. Die Temperierung der Räume erfolgt über eine unsichtbare wassergeführte Niedertemperatur-Fußbodenheizung.

Laut EnEV-Berechnung ergibt sich ein Endenergiebedarf von nur 31,03 Kwh/m2 a, also 35 % unter der gültigen Energieeinsparverordnung 2009. Dies ergibt einen Jahresbedarf von 5.958 Kwh. Die integrierte Dünnschicht-Photovoltaik-Anlage auf dem Flugdach bringt rechnerisch einen Jahresertrag von 7.213 Kwh und deckt damit den Energiebedarf indirekt über die Netzeinspeisung. Die kühlende Wirkung der Dachbegrünung auf den Seitenschiffen dürfte den Wirkungsgrad der Photovoltaik-Anlage noch erhöhen. Dieser Ertrag wird als Pufferspeicher ins Stromnetz eingespeist.

Man kann also von einem Plus-Energie-Haus sprechen.

Die Toilettenabwässer werden dezentral in einer Kammergrube mechanisch und in einem Pflanzen-Klärteich biologisch gereinigt. Das Regenwasser wird sichtbar über Wasserspeier, Fallrohre und offene Rinnen geführt und vor Ort in Teichen versickert.

Fotos: Michael Heinrich, München

2-fach Sporthalle in Obersöchering
im Passivhausstandard

Auftraggeber Gemeinde Obersöchering und

Sportverein Söchering e.V.
vertreten durch den 1. Vorstand Sebastian Kölbl
82395 Obersöchering
Tel.: 08847/211

Architekten PSA Pfletscher und Steffan
LPH 1 – 8
Planungszeit 12/2004 – 09/2009
Bauzeit 09/2009 – 06/2010
Baukosten KG 300 / 400 1,58 Mio. Euro
KG 200 – 700 1,98 Mio. Euro

Konzept

Die Sporthalle liegt am östlichen Ortsrand der Gemeinde Obersöchering in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem großen Freisportgelände.

Der Baukörper des Neubaues ist einfach konfiguriert und orientiert sich hinsichtlich seiner Erscheinung an traditionellen landwirtschaftlich geprägten Bauten. Im Inneren sind alle Funktionsbereiche kompakt auf zwei Etagen angeordnet. Die einfache Zonierung und Geometrie der Räume erhöht die funktionale und räumliche Flexibilität und ermöglicht ein breites Nutzungsspektrum.

Bauweise

Die Bauweise lehnt sich im Hinblick auf die Fertigung und die Erstellung an übliche Industriebauweisen an. Statisch optimierter Holzskelettbau. Wand- und Deckenelemente in Holzrahmenbauweise sind konstruktiv mit dem Tragwerk verbunden. Von der Bodenplatte und der Decke über den Nebenräumen des Erdgeschosses abgesehen wird das gesamte Gebäude mit im Werk vorgefertigten Bauteilen errichtet. Die Bauzeit kann somit auf wenige Monate verkürzt werden.

Nachhaltigkeit

Die Verwendung ökologisch unbedenklicher, langlebiger und weitestgehend recyclebarer Materialien bildet die Grundlage für eine nachhaltige Bauweise.

Der Passivhausstandard ermöglicht eine drastische Senkung des Energieverbrauches zu Heizzwecken (60% gegenüber der ENEV 2009) und ermöglicht einen günstigen Betrieb im Hinblick auf die Unterhaltskosten.

Die Tageslichtnutzung ist durch eingehende Voruntersuchungen optimiert und ermöglicht es, den Kunstlichteinsatz auf ein tatsächlich notwendiges Maß zu beschränken.

Die Außenanlagen korrespondieren mit der Geometrie des Gebäudes. Wegeanlagen und Bepflanzung sind auf die Innenräume des Neubaues ausgerichtet.

Kinderhaus in Olching-Geiselbullach
im Passivhausstandard

Bauherr Gemeinde Olching
vertreten durch 1. Bgmst. Magg
Schulstr. 12
82140 Olching
Tel.: 08142/200-0
Architekten PSA  Pfletscher und Steffan
80799 München
Planungszeit 09/2008 – 10/2009
LPH 2 – 9
Bauzeit 07/2009 – 03/2010
Baukosten KG 300 + 400: 1,9 Mio. Euro
KG 200 – 700: 3,0 Mio. Euro
BGF 1.540 m²

 Ortraum und Umfeld

Das Umfeld des neuen Kinderhauses ist baulich und orträumlich sehr heterogenen mit Gebäuden und Freianlagen unterschiedlichster Maßstäbe durchsetzt. Zur Adressbildung schlagen wir einen Neubau vor, der als Solitär mit eigenständiger baulicher Charakteristik den Ort besetzt.

Der Neubau im Südwesten des Grundstückes situiert ist von der Schulstraße aus aufgrund seines Volumens gut erlebbar. Im Süden zur Schulstraße wird ein großzügiger Vorplatz vorgeschlagen mit Fahrradständer, Sitzmöglichkeit, Hausbaum und den Parkplätzen der Erzieherinnen. Durch den Erhalt des Baumbestandes entsteht für das gesamte Kinderhausareal ein parkartiger, vielfältig nutzbarer Charakter.

Innere Organisation und Gebäudestruktur

Der kompakt organisierte zweigeschossige Baukörper bildet eine einfache stereometrische Architekturfigur die rotationssymmetrisch in vier Bereiche gegliedert ist. In Analogie zu einer Hausgruppe sind vier Baukörper außen und im Inneren ables- und räumlich erlebbar. Das Gebäudeinnere ist klar und übersichtlich organisiert und bietet für Kinder, Eltern und Personal optimale Orientierungsmöglichkeiten.

Es werden analog zu einer Straße und Gasse mit individuell gestaltbaren Eingängen zu den Gruppenbereichen und Übergängen zwischen Innen und Außen differenzierte Bereiche geschaffen. Diese sind unterschiedlich nutzbar und bieten ein überschaubares kindgerechtes Umfeld.

Oberlichter und verglaste Fassaden versorgen diese Spiel- und Erschließungsstraßen und -gassen großzügig mit Tageslicht und bieten Ausblicke und unmittelbaren Zugang in die anschließenden Spielflächen im Freien. Lufträume ermöglichen Blickbezüge und einen räumlich engen Kontakt zwischen den beiden Etagen.

Die einzelnen Gebäudeteile die in ihrer Dimension einem Wohnhaus ähnlich sind, bieten den einzelnen Kindergruppen durch ihre Lage und differenzierte Farbigkeit im Inneren einen gut identifizierbaren Bereich. Bauliche Attribute wie Balkone und Terrassen die den einzelnen Gruppenbereichen zugeordnet sind bieten ein weitergehendes Identifikationspotential für die Nutzer.

Die Disposition der einzelnen Gruppen und der Funktionsbereiche wie Küchen, Personal etc. ist funktional und nach pädagogischen und wirtschaftlichen Parametern gleichermaßen organisiert.

Die einzelnen Gruppenbereiche sind jeweils nach Süden und Westen orientiert. Sie bieten durch ihre Dimension ( große und kleine Räume im Wechsel) und durch die Lage innerhalb des Gebäudes in Abhängigkeit vom Alter individuelle Identifikationsräume. Die Nebenräume der einzelnen Gruppen wie Lager und Bäder sind ohne baulichen Aufwand an andere Nutzungen adaptierbar.

Bauweise

Über einer Stahlbetonbodenplatte die auf einer frosttiefen Kiesschicht errichtet wird, wird der Neubau als vorgefertigte Holzrahmenkonstruktion konzipiert. Die hoch wärmegedämmten Aussenwände sind tragend und nichttragend im Wechsel ausgebildet. Die äußere Bekleidung besteht aus einer unbehandelten Douglasienschalung. Alle Fenster sind dreifach verglast und bestehen aus einer Passivhaus – zertifizierten Holz-konstruktion. Ein kostengünstiger manuell bedienbarer Sonnenschutz bietet im Sommer Schutz vor Überhitzung.

Bodenplatte und die Dächer sind auch hoch wärmegedämmt. Die Dächer die als Flachdächer mit 3 % Neigung ausgebildet sind erhalten zur Schaffung eines optimierten Raumklimas eine extensive Begrünung. Aus Gründen des Bauunterhaltes können die Dächer über den einzelnen Einheiten auch als flach geneigte Pultdächer ausgebildet werden.

Die Gebäudehülle bildet die inneren Funktionen nach Außen ab. Die Verglasungsanteile sind im Hinblick auf die Himmelsrichtung und die funktionalen Anforderungen optimiert. Der Einsatz von in Teilen farbig akzentuierten Holzwerkstoffen im Inneren schafft eine ansprechende Atmosphäre für die Nutzer.

Die Herstellung des Gebäudes erfolgt mit bewährten Techniken, die eine rationelle Erstellung und einen unaufwändigen Unterhalt gewährleisten. Vorgeschlagene Detaillösungen sind praxisbewährt. Der Materialkanon für alle Bauteile ist vom Prinzip der Nachhaltigkeit bestimmt. Der Einsatz regional erzeugter Bauprodukte insbesondere beim Holzbau wurde berücksichtigt.

Passivhausstandard

Das Kinderhaus ist im Passivhausstandandard geplant und erzielt einen errechneten Heizwärmebedarf von 14 KWh/m2/a. Dieser Standard wird erreicht durch:

Eine kompakte Gebäudehülle und hervorragenden Wärmeschutz der Holzbauweise,
Superfenster mit Dreifachverglasung und passiver Nutzung der Sonnenenergie,
eine Be- und Entlüftungsanlage als Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung,
eine effiziente Warmwasserbereitung über das Nahwärmenetz.

Gebäudetechnik

Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit hocheffizienter Wärme- und Feuchterückgewinnung verhindert im Winter und in den Übergangszeiten Fensterlüftungsverluste. Die Wärmeversorgung erfolgt über das vorhandene, neu ausgebaute Nahwärmesystem aus thermischer Abfallverwertung (regenerativ). Das Gebäude erfüllt den Passivhausstandard und hat einen Heizwärmebedarf von weniger als 15 KWh/m2/a. Photovoltaik-Paneele auf dem Dach erzeugen elektrischen Strom aus regenerativer Sonnenenergie.

 

Kinder-Campus Wildmoosstraße in Gröbenzell
im Passivhausstandard

Bauherr Gemeinde Gröbenzell
vertr. d. Bauamtsleiter Herr Pauly
Rathausstraße Nr. 4
82194 Gröbenzell
Architekten PSA Pfletscher und Steffan
80799 München
LPH 2 – 9
Planungszeit 07/2008 – 02/2009
Bauzeit 03/2009 – 02/2010
Baukosten KG 300 + 400: 1,81 Mio. Euro

Das Grundstück für den Neubau liegt am östlichen Ende des Bürgerparks am Rand des Schulzentrums von Gröbenzell. Der Zugang ist über einen Vorplatz in das Wegenetz des Bürgerparks ein- und an die Erschließungsstraße angebunden. Der Vorplatz bietet zudem den Kindern und ihren Eltern Gelegenheit zum kurzen Verbleib und zum Gespräch.

Durch seine Situierung und Dimension fügt sich das Kinderhaus in die Baustruktur der vorhandenen Bauten entlang der Wildmoosstraße ein und ist aufgrund seiner Lage als Solitär im Park erlebbar.

Baukörper

Das Haus ist baulich in zwei Bereiche gegliedert und als 2 geschossiger Pavillon mit umgebenden Grünflächen konzipiert.

Die beiden Bereiche Eingangshalle, Schaltgruppe und Mehrzweckbereich zum einen und die Kinderkrippe und der Kindergarten zum anderen werden – aus funktionalen und architektonisch formalen Gründen – mit einem Höhenversatz vorgeschlagen.

Innere Erschließung

Die innere Erschließung erfolgt über eine zweigeschossige Eingangshalle die als Übergang zwischen Außen und Innen fungiert.

Einblicke in die Spielbereiche sowohl der Krippe als auch des Kindergartens sind möglich. Aus der Halle führt eine offene Treppe in das Obergeschoss, in dem der Kindergarten situiert ist. Für Behinderte und den Essenstransport in das Obergeschoss ist ein Aufzug an das Foyer angeschlossen. Die Anordnung der Gruppen- und ihrer Nebenräume ist nach Süden ausgerichtet und über tagesbelichtete Garderobenflure an die Eingangshalle angebunden.

Konstruktion

Die Tragkonstruktion, eine Holzrahmenkonstruktion mit elementierten Holzbalkendecken ermöglicht die vollständige Vorfertigung aller tragenden und nichttragenden Bauteile. Die äußere Bekleidung erfolgt mit einer horizontal eingebauten Schalung aus unbehandelten Douglasienbrettern.

Die in Ortbetonbauweise errichtete Bodenplatte und das begrünte Dach werden ebenso wie die Außenwände intensiv gedämmt. Alle Fenster und Verglasung bestehen aus Dreifach-Isolierverglasung mit speziell passivhaus-zertifizierten Holz-Aluminium-Rahmen. Die großen, meist geschosshohen Fensterelemente erhalten im Süden, Osten und Westen einen außenliegenden Sonnenschutz.

Die aus der Bauweise resultierende Bauzeit von insgesamt sechs Monaten ist planerisch intensiv vorbereitet. Die Gemeinde kann damit ohne bauliche Interimslösung mit Containern den Betrieb der Kindereinrichtungen in Gröbenzell aufrecht zu erhalten.

Gebäudetechnik

Das Gebäude wurde als Passivhaus errichtet, das heißt der Heizwärmebedarf beträgt nur 15 Kwh/m2 a. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verhindert im Winter Fensterlüftungsverluste. Die Beheizung erfolgt mittels einer minimierten Anlage die mit Erdgas betrieben wird.

Energiezentrale in Fürstenfeldbruck

Auftraggeber Stadtwerke Fürstenfeldbruck,
Herr Wiegner, T. 08141/401-257
Standort Am Fuchsbogen
82256 Fürstenfeldbruck-Buchenau
Kosten KG 300 + 400: 3,22 Mio. Euro
Planung 2006 – 2008
Fertigstellung 2008
LPH 1 – 8
Architekten H+PSA
Hauschild, Pfletscher und Steffan
Architekten und Ingenieure
Neureutherstraße 14
80799 München
Auszeichnung Preis für Photovoltaik im Bau des Bundesumweltministerium,
Bundesarchitektenkammer und BDA

Anlass

Der Landkreis Fürstenfeldbruck möchte laut Fürstenfeldbrucker Energie-Resolution vom 8.4.2000 sich bis 2030 vollständig mit erneuerbaren Energiequellen versorgen. Die Energiezentrale in Buchenau ist einer der ersten Bausteine auf diesem Weg. Sie erzeugt dezentral Wärme aus Holz, Kälte aus Gas und Strom aus Sonne.

Genius Loci

Die Energiezentrale liegt als Solitär zwischen vorhandenen Gewerbebauten im Osten und der stark befahrenen Bundesstraße B 471 im Westen. Besonders die Photovoltaik-Flügel sind von der Bundesstraße aus von weitem zu erkennen.

Funktion und Gestalt

Das Gebäude ist in seiner Erscheinung dreischiffig mit einem erhöhten Mittelschiff konzipiert. In der Energiezentrale wird mit mehreren Medien Wärme und Kälte erzeugt. Neben dem Gebäude liegt ein Hackschnitzelsilo. Im Obergeschoss befinden sich Kontroll- und Sozialräume für die Mitarbeiter und für Besucher. Auf dem Dach des Mittelschiffes wird die gesamte Be- und Entlüftungsanlage platziert. Die Erzeugung von Strom erfolgt mittels der 6 Photovoltaik-Flügel verschattungsfrei über den Rückkühlgeräten.

Konstruktion und Materialität

Die Schall- und Brandschutzanforderungen an das Gebäude werden durch entsprechende Materialität und Dimensionierung der betroffenen Bauteile erfüllt. Hierfür eignet sich Beton mit seinen Eigenschaften am besten. Das Stahlbetonskelett wurde mit Ortbeton, Fertigteilen und auch geschlämmtem KS-Mauerwerk ausgefacht.

Da die Gebäudehülle eine Wärmedämmung gegen Kondesatbildung benötigt wurde diese mit hinterlüfteten Holz-Paneelen aus Douglasienholz bekleidet.

Photovoltaik-Flügel

Die Photovoltaik-Flügel sind ein weithin sichtbares Zeichen einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Energiegewinnung.

Die Energiezentrale der Stadtwerke Fürstenfeldbruck produziert Wärme, Kälte und elektrischen Strom aus überwiegend regenerativen Energiequellen. Sie liefert diese über ein dezentrales Verteilernetz an Kunden in der näheren Umgebung.

Auf dem Hauptkorpus sitzen mittig die Rückkühlwerke der Kälteerzeugung. Auf diesen werden „Flügel“ aus einer Stahlkonstruktion angeordnet, die die Solarpaneele analog zur einer Raumstation „schweben“ lassen.

Die Bio-Energiezentrale ist mit der Photovoltaikanlage durch eine auskragende Flügelkonstruktion überspannt. Diese Konstruktion ermöglicht, dass die Photovoltaikmodule nicht durch die auf der Dachmitte anzuordnenden Rückkühlwerke verschattet werden können. Diese Tragflügelkonstruktion ist von weitem sichtbar und hat daher eine hervorragende Multiplikatorenwirkung.

Die Photovoltaikanlage besteht aus 120 Solarstrommodulen mit 6 Flügelflächen.
Die Photovoltaikflügel sind südorientiert mit der optimalen Neigung von 35°.
Die Gesamtleistung beträgt 20 KWp.

Mit der Entwicklung der Baugebiete in Fürstenfeldbrucker Westen entstand ein neuerlicher hoher Bedarf an Energie. Grundgedanke für die Energiezentrale ist die Reduzierung der Umweltbelastung statt des Einsatzes vieler schadstoffreicherer Einzelanlagen mit der Erzeugung der Energie mittels regenerativer Techniken. Darüber hinaus ist der Gesamtwirkungsgrad der permanent überwachten Anlage größer als der vieler kleinerer Anlagen.

Aus einer kleinräumigen Standortuntersuchung der Stadtwerke Fürstenfeldbruck ging das Grundstück „Am Fuchsbogen“ als am bester geeigneter Standort hervor. Entscheidend hierfür war – neben der Größe, des Zuschnitts, der Verfügbarkeit und die städtebauliche Einbindung der Anlage – in erster Linie die zentrale Lage im Lastschwerpunkt mit möglichst kurzen Leitungswegen.

Neben der verschattungsfreien Tragflügelkonstruktion verbessert die Dachbegrünung durch Verdunstungskühlung den Wirkungsgrad der Photovoltaik-Module.

Durch diese regenerative Stromerzeugung wird im bayerischen Vergleich der CO2-Ausstoss um 4.060 t jährlich reduziert.

Die Tragflügelkonstruktion wurde mit numerischen Verfahren berechnet und optimiert. Außer im Bereich der Weltraumfahrt ist auf Gebäuden keine vergleichbare Konstruktion bekannt.

 

Sport- und Mehrzweckhalle in Unterschleißheim
im Passivhaus-Standard

Auftraggeber Landkreis München
Projektleiter Christian Hadasch
Maria-Hilf-Platz 17
81541 München
Tel.: 089/6221-2694
Architekt Pfletscher und Steffan
89799 München
LPH 2 – 7
Planungszeit 2001 – 2002
Ausführungszeit 2002 – 2003
Baukosten KG 300 – 400: 1,8 Mio. Euro
NGF 1.020 m2
Auszeichnungen Bayerische Staatsmedaille für Umwelt und Gesundheit

Bayerischer Holzbaupreis 2006, 3. Rang

Nutzer

Die Sport- und Mehrzweckhalle in Unterschleißheim ist ein Erweiterungsbau der Rupert-Egenberger-Schule, einer Förderschule des Landkreises München. Genutzt wird die Halle für den Schul-, den Vereinssport sowie für diverse schulische und politische Veranstaltungen. Der Landkreis München und die Stadt Unterschleißheim finanzieren den Bau gemeinsam.

Städtebauliche Einordnung

Der Bauplatz liegt am Rand des Ortskernes und ist Teil eines bestehenden Schulzentrums. Typologisch ordnet sich der Neubau der Charakteristik des Schulareales – Solitärgebäude in einer parkähnlichen Umgebung – unter.

Um den Bauplatz für die Halle in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule zu schaffen, wurde eine Sackgasse, die für den Verkehr ohne Bedeutung war und störend in das Schulareal hineinragte, aufgelassen.

Durch die Platzierung des Neubaues werden unterschiedliche Gebäude, die bisher ohne Bezüge zueinander angeordnet waren, zu einem in die Tiefe des Grundstückes abgestaffelten Gebäudeensemble zusammengeführt. Zudem vermittelt die Halle durch ihre Lage und Dimension zwischen den unterschiedlichen Maßstäben der ihr benachbarten Gebäude.

Die umgebenden Freiräume werden durch das Hinzufügen der Halle neu geordnet. Es entsteht eine Abfolge von Plätzen und offenen Höfen, die über ein Wegenetz miteinander verbunden werden. Unmittelbar auf die Achse der nördlich gelegenen Erschließungsstraße ausgerichtet entsteht vor der Halle und der Förderschule ein großzügig dimensionierter Vorplatz, über den beide Gebäude erschlossen werden.

 Passivhauskonzept

Typischerweise benötigen bestehende konventionelle Gebäude Heizleistungen von etwa 100 W/m_ Energiebezugsfläche im Auslegungsfall. Die Kernidee beim Passivhaus ist, die Wärmeverluste derart stark zu verringern, dass eine separate Heizung nicht mehr erforderlich ist. Es kann gezeigt werden, dass eine noch erforderliche kleine „Restheizung“ über eine Nacherwärmung der Zuluft zugeführt werden kann, wenn die Wärmeverluste ausreichend gering sind.

Dabei müssen Passivhäuser keine grundsätzlich anderen oder zusätzlichen Komponenten aufweisen. Entscheidend ist eine Qualitätsverbesserung der Einzelkomponenten hinsichtlich Wärmeschutz und Energieeffizienz. Durch Verwendung von

  • Warmfenstern (Dreischeiben-Wärmeschutzverglasungen mit gedämmtem Rahmen),
  • thermisch hochwertigen Außenbauteilen mit U-Werten besser 0,15 W/(qm K) und wärmebrückenfreien Konstruktionen sowie einer
  • kontrollierten Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung aus der Abluft

konnte der Passivhaus-Standard realisiert werden. Durch die Summe solcher Einzelmaßnahmen ergibt sich ein qualitativer Sprung, der eine Vereinfachung der Wärmeübergabe zulässt. Mit dem erhöhten Wärmeschutzstandard und der hocheffizienten Lüftungsanlage steigen zunächst die Erstellungskosten für das Gebäude im Passivhaus-Standard. Aufgrund der geringen Heizlasten kann die Wärmeverteilung nun allerdings gegenüber einem konventionellen System vereinfacht werden. Dadurch können Kosten innerhalb der Technik zugunsten höherer Effizienz verlagert werden [Feist 1996].

Das Passivhaus erschließt sich immer weitere Anwendungsfelder: inzwischen sind Wohngebäude, Bürogebäude, Schulen, Kindergärten, Fabrikgebäude und neuerdings auch Turnhallen unter diesen hohen Qualitätsanforderungen entstanden.

Kindertagesstätte im Passivhausstandard München-Trudering

Bauherr: Landeshauptstadt München
Schulreferat BP SG 1
Baureferat H. Clemens
80331 München
Tel.: 089/233-60620
Architekten PSA Pfletscher und Steffan
Planungs- und Bauzeit 09/2006 – 06/2008
Leistungsphasen 1 – 9
Baukosten
KG 200 – 700: 1,6 Mio. Euro
BGF 880 m2

Passivhauskonzept

Das erste Passivhaus der Landeshauptstadt München wird eine Kindertagesstätte sein, beschloss der Münchner Stadtrat 2005. Das Münchner Architekturbüro PSA Pfletscher und Steffan, Spezialisten für innovatives und nachhaltiges Bauen, wurde mit der Planung und Realisierung beauftragt, Landschaftsarchitekten sind Rockinger und Schneider, München.
Passivhäuser sind Gebäude, die nahezu ohne Heizung auskommen.und lediglich 15 KWh/m2a Heizenergie benötigen. Die Kindertagesstätte in der Marianne-Plehn-Straße wurde im Sommer 2008 bezogen.

Erschließung

Erschlossen wird die Kita über einen kleinen öffentlichen Vorplatz.
Sie ist als quadratischer Pavillon konzipiert. Die innere Erschließung erfolgt über zentrale Foyerräume in beiden Geschossen, die über eine Treppe verbunden sind. Für Behinderte und den Essenstransport ins OG ist ein Hydraulikaufzug an das Foyer angeschlossen. Die Anordnung der Gruppen- und ihrer Nebenräume erfolgt windmühlenartig um das Foyer.

Konstruktion

Die Tragkonstruktion besteht aus einem Stahlbetonskelett. Die hochgedämmten Holztafelelemente der Außenwände sind nichttragend.

Haus der Wirtschaft der Industrie- und Handelskammer in Karlsruhe
Umbau, Modernisierung und Anbau

Tagungs-, Schulungs-, Geschäfts- und Bürozentrum

Bauherr Gebäude- und Grundstückbetreuungs GmbH der IHK Karlsruhe,
vertreten durch Herrn HGF Mengele
Tel.: 0721/174-100
Architekten Prof. Erich Schneider-Wessling, Köln
Prof. Claus Steffan, München
Wettbewerb 1995
Überarbeitung 1996
Baubeginn 1997
Fertigstellung 2000
Bauzeit 1997 – 2000
Geschossfläche 9.818 m2 + GF UGs: 7.584 m2
Bruttorauminhalt 35.691 m3+ BRI UGs: 25.701 m3
Hauptnutzfläche 6.898 m2
Gesamtkosten Neubau: 31 Mio. Euro
Altbau: 2 Mio. Euro

Städtebauliche Lage

Das Haus der Wirtschaft der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe ist ein Anbau an das bestehende Gebäude der IHK aus den Fünfziger Jahren.

Situiert ist es unweit der zentralen Stadtachse „Via Triumphalis“ sowie von Markplatz und Schloss.

Es besteht aus einem Tagungs- und Seminarbereich im EG und 1. OG, der sich weitgehend in den begrünten Innenhof nach Norden orientiert. An der Erbprinzenstraße sind im EG verschiedene Läden angeordnet. Über diesen öffentlichen Zonen befingen sich Büros, die weitgehend fremdvermietet sind und von einem Internet-Provider, einem Verlag, einer Unternehmensberatung usw. genutzt werden. Die vermieteten Büroflächen können von der IHK bei Bedarf später als Erweiterungsflächen umgewidmet werden.

Der Haupteingang ist bewußt im Altbau am Friedrichplatz belassen worden um die IHK zum großzügigen Friedrichsplatz zu orientieren und somit die Kontinuität der guten Adresse zu erhalten.

Struktur

Die 3 Erschließungskerne des Neubaus mit Treppen und transparenten Aufzügen sind „Häusern“ zugeordnet, die in das Blockinnere hineinreichen. Sie ermöglichen Unterteilungen für Büroeinheiten ab 120 m2 bis zu mehr als 1000 m2. Diese Treppenhäuser erlauben auch für eine spätere IHK-Nutzung eine kleinteilige Zuschaltbarkeit von Abteilungen in der Vertikalen.

Zukuntsfähige Arbeitsplätze

Die Hauptnutzflächen gruppieren sich in jedem „Haus“ um einen großzügigen Lichthof, der durch eine Verglasung abgetrennt ist. In den Innenbereichen können hier Warteplätze, Besprechungs- und Pausenzonen mit Teeküche, Kopierer und Archivzonen eingerichtet werden. Korridore wurden nur in kurzen Längen und als abwechslungsreiche Räume mit verschiedenen Breiten angeordnet. Öffentlicher Raum im Erdgeschoss.

Die passive Gebäudekonzeption beinhaltet eine sehr gute Wärmedämmung aller nicht transparenten Bauteile. Die Gläser der Pfosten-Riegel-Fassade haben U-Werte von 0,6 und 1,1. Der winterliche Heizwärmeverbrauch liegt unter 50 Kwh/m2 a. Das Kunstlichtkonzept der Büros mit direkt-indirekt Stehleuchten benötigt nur 11 W/m2.

Tageslichtkonzept

Durch die großzügige Verglasung der Pfosten-Riegel-Fassade gelangt möglichst viel Tageslicht in die Büroräume als auch in das Tagungszentrum. Die Südfassade wird durch bewegliche Glaslamellen vor übermässiger Sonneneinstrahlung geschützt. An trüben Tagen werden die Glaslamellen nach innen gedreht und reflektieren das Zenitlicht an die Bürodecke. Ost- und Westfassade sind mit gut reflektierenden Raffstores ausgestattet, die auch bei Sonnenschutzwirkung die Tagesbelichtung unterstützen. Als Blendschutz wurden individuell bedienbare Schiebevorhänge vorgesehen.

Natürliche Belüftung

Alle Büroräume werden über die Fassade natürlich belüftet. Vertikal-Schiebefenster erlauben eine genaue Dosierung und Luftführung.

Sommerliche Nachtauskühlung

Über die 3 Lüftungstürme, die das Gebäude über alle Geschosse durchdringen, wird das Gebäude in den Sommernächten mit kühler Nachtluft durchströmt. Hierbei wird der thermische Auftrieb der Lüftungstürme über 7 Geschosse ausgenutzt. Die Luft strömt über die gekippten Fenster sowie motorisch gesteuerte Oberlichtklappen über den Türen durch das Gebäude hindurch und kühlt die Baumasse, die hauptsächlich in den massiven unverkleideten Betondecken steckt, um mehrere Grad Celsius herunter. Die Klappen über den Türen und in den Verglasungen der Belüftungstürme haben Brandschutzqualität und schließen im Brandfall oder bei Sturm automatisch. Die Funktionsfähigkeit und Strömung der Nacht lüftung wurde über Simulationsrechnungen und Windkanalversuche in einem intergralen Planungsprozess nachgewiesen. Da die meisten Büros vermietet sind, wurde zur Sicherheit – um eventuelle kurzzeitige Überschreitungen von 26° C zu vermeiden – eine Baumassentemperierung über eingeputzte Kühlmatten installiert.

Die Lüftungs- und Belichtungstürme wurden mit großen Abluftklappen so ausgelegt, dass sie auch ohne Ventilatoren als natürliche RWA dienen. Sie wurden an die tiefsten Stellen des Gebäudes gelegt und bringen somit Tageslicht in die Erschließungszonen der Büros und des Tagungsbereichs.

Umbau und Erweiterung Bürgerheim Dingolfing
Altenheim, Altenservicezentrum, Tagespflege, Betreutes Wohnen

Auftraggeber Stadt Dingolfing und Obere Spitalstiftung
vertreten durch Herrn Stadtbaumeister Horst Ammer
Dr.-Josef-Hastreiter-Straße 2
D – 84130 Dingolfing
Tel. 08731 – 501-343
Architekt Pfletscher und Schneller
Planungs- und Bauzeiten

Wettbewerb Oktober 1994
Überarbeitung Januar 1995
Baubeginn April 1997
Fertigstellung September 2001
Bauen in 3 Bauabschnitten

Kosten KG 300 + 400: 10,3 Mio. Euro
Leistungsumfang Leistungsphasen 2 – 7
Leistungsphase 8 Oberleitung

Stadträumliche Entwicklung und kontextuelle Einbindung

Das Grundstück des Bürgerheimes liegt an der Nahtstelle zwischen geschlossen bebauter Altstadt und den unterschiedlich dicht bebauten vorstädtischen Quartieren.

Bedingt durch seine Geschichte, die topographische Situation und die sehr unterschiedlichen funktionalen Anforderungen ist das Bürgerheim ein vielgestaltiges Ensemble unterschiedlicher Baukörper, das den südöstlichen Rand des historischen Stadtkörpers von Dingolfing arrondiert.

Die gesamte Baumaßnahme besteht zu etwa zwei Dritteln aus einem Neubau- und zu etwa einem Drittel aus einem Umbauteil. Für die Neubauten wurden mehrere bestehende Gebäude abgerissen.

Das Altenheim ist (unter Einbeziehung des Bestandes) nicht als auf sich bezogenes Objekt entworfen, sondern vielmehr Stadtraum bildend in den baulichen Kontext integriert. Die Wohnfunktion im Innenstadtbereich wird gestärkt und das Bürgerheim kann als ein Beitrag zur Stadtreparatur angesehen werden.

Als ein Teil der Bebauung entlang der stadträumlich und verkehrstechnisch wichtigen Achse Bruckstraße, Marienplatz und Zinnbauer-Straße definiert das Bürgerheim das Rückgrat der Innenstadt von Dingolfing mit.

Der Verlauf des mittelalterlichen Stadtrandes wurde entlang der Zinnbauer-Straße schon frühzeitig auf ca. achtzig Meter Breite korrigiert und es entstand ein neuer, platzartiger, innerstädtischer Freiraum. Dieser Freiraum wird vom Bürgerheim im Süden sowie der geplanten Neubebauung mit Wohn- und Geschäftshäusern im Norden flankiert und auf seiner Ostseite durch die dominante Baumasse von neuem Rathaus und Stadthalle abgeschlossen.

Der Neubauteil ergänzt das bestehende Altenheim funktional, und vermittelt durch Lage und Größe zwischen den unterschiedlichen Maßstäben der Gebäude in der Altstadt und den in den letzten Jahrzehnten sukzessiv entstandenen Gebäuden an der Zinnbauer-Straße. Auf diese Weise werden die beiden bisher isolierten städtebaulichen Strukturen (geschlossene und offene Bebauung) miteinander vernetzt und es entsteht ein enger räumlicher Zusammenhang zwischen Altstadt und Bürgerheim.

In Verbindung mit den Neubauten an der Kirchgasse wird der Rand des historischen Stadtkörpers übernommen und baulich neu interpretiert. Die Kleinteiligkeit dieser Neubauten und ihre topographisch bedingte Staffelung entspricht im wesentlichen der einfachen Parzellenstruktur der Vorgängerbauten.

Baukörper und Gestalt

Entsprechend seiner Funktion und seiner Entstehungsgeschichte ist das erweiterte Bürgerheim ein Ensemble verschiedener Baukörper. Gestalt und Gestaltung sind jedoch aufeinander abgestimmt und ergeben ein geschlossenes Erscheinungsbild.

Das Volumen der Neubauten nimmt vorhandene Gebäudemaßstäbe auf und fügt sich auf diese Art und Weise in die unmittelbare bauliche Umgebung ein. Der neue Längstrakt an der Zinnbauer-Straße dient als vermittelndes Element zwischen dem das gesamte Ensemble dominierenden konvexen Mittelbau im Norden und der kleinteiligen Bebauung an der Kirchgasse im Westen. Durch seine Lage und seine Dimension verbindet er die unterschiedlich großen Bauten zu einem harmonischen Ganzen.

Die innere Organisation findet ihren Ausdruck in der Gestaltung der Baukörper. Die einfachen Lochfassaden spiegeln die Wohnnutzung wider und treten in Kontrast zu Eingangs- und Aufenthaltsbereichen, deren Glasfassaden die Verbindung von Aussen- und Innenraum gewährleisten. Abwechlungsreiche Aufenthalts- und Bewegungszonen im Gebäude, mit hellen und freundlich gestalteten Räumen schaffen eine wohnliche und heitere Atmosphäre und bieten den Bewohnern differenzierte Raumerlabnisse.

Zentrale Vereinte Ziegeleien Augsburg in Gersthofen

Auftraggeber Gesellschaft für Bauentwicklung
Vereinigte Ziegeleien Augsburg
vertreten durch den Geschäftsführer Stefan Schweiger
Ziegeleistraße 22
86368 Gersthofen
Architekt Alexander Pfletscher, München
Planungsdaten Wettbewerb 1/1994
Baubeginn 8/1997
Fertigstellung 12/1998
Leistungsumfang Phasen 2 – 7
Phase 8 Oberleitung
Gebäudedaten BRI 14.150 m3
Nutzflächen 2.500 m2
Baukosten KG 300/400:  5,3 Mio. Euro

Konzept

Das Verwaltungsgebäude in Gersthofen wurde für eine Gruppe von Ziegelproduzenten errichtet. Die architektonische Form ist direkt aus den verwendeten Materialien und der Konstruktion abgeleitet. Ein reduzierter Materialkanon aus Ziegeln, sichtbar belassenem Beton und Stahl bestimmt das Erscheinungsbild des Gebäudes.

Schwere Ziegelbauweise

In Abhängigkeit von der Nutzung und der Orientierung der einzelnen Räume bestehen je nach Jahreszeit unterschiedliche Anforderungen an die Klimatechnik. Im Sommer nehmen die großflächigen Außenwandflächen nicht gewünschte Wärmeenergie, die durch die Sonneneinstrahlung entsteht auf. Die Hinterlüftung der Verblendschale bietet die Gewähr dafür, daß keine Hitze über die Wände in die Büros eindringt. Darüber hinaus verhindert der zentral gesteuerte, außenliegende Sonnenschutz eine unerwünschte Aufheizung der Räume. Die massiven Innenwände und Decken gleichen durch ihre Speichermasse die kurzfristigen Schwankungen der Außentemperatur aus, und der Heizenergieverbrauch wird durch eine spürbare Verringerung der Spitzenbelastung reduziert.

Atrium

Das Atrium fungiert als saisonaler Wärmespeicher. Die gemauerten Wände und die betonierten Galerien speichern insbesondere während der Übergangszeiten einstrahlende Sonnenenergie und geben sie zeitversetzt wieder ab. Die Überhitzung des Atriums wird durch eine automatisch gesteuerte Sonnenschutz und Lüftungsanlage verhindert.

Klimakonzept

An den Untergurten des Dachtragwerkes ist ein durch Zugseile öffen- und schließbarer textiler Sonnenschutz installiert. Die Luft zwischen dem an seiner Oberseite reflektierenden Gewebe des Sonnenschutzes und der Verglasung des Daches kann sich zwar ungehindert aufheizen, entweicht jedoch aus diesem Bereich durch motorisch betriebene Senkklappfenster unmittelbar ins Freie. Für den Fall, daß im Hochsommer die passive Kaltluftzufuhr aus dem Untergeschoss nicht ausreicht und das Atrium sich zu sehr aufheizen würde, sind zur zusätzlichen Kühlung drei Lüftungskamine an zentraler Stelle angebracht. Sie werden mit kühler Luft gespeist, die aus dem nördlich des Gebäudes gelegenen Park mit seinem dichten Baumbestand angesaugt wird.

 

Umbau und Erweiterung
Betriebszentrale der Wasserversorgung Nordostwürttemberg in Crailsheim

Auftraggeber Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg
GF Dipl.-Ing. Ernst Rommel
Blaufelderstraße 23
74564 Crailsheim
Tel.: 07951/481-10
Architekten ARGE Claus Steffan, Abels und Bahner
Leistungsphasen LPH 2 – 7, teilw. 8
Wettbewerb 1. Preis, 1991
Planung 1992 – 1994
Ausführung 1995 – 1996
Baukosten KG 300 – 400: 4,0 Mio. Euro
Gesamtkosten KG 200 – 700: 5,4 Mio. Euro
Auszeichnung Beispielhaftes Bauen 1996

Die NOW ist ein Zweckverband, der die Kommunen der Region mit zusätzlich benötigtem Trinkwasser versorgt. In der Betriebszentrale der NOW wird das weitgefächerte Versorgungsnetz rund um die Uhr gesteuert und überwacht. Ein Bereitschaftsdienst ist Tag und Nacht in Stellung. In der Warte festgestellte Störungen oder Leckagen konnen durch ihn rund um die Uhr behoben werden.

Nachdem der technische Betriebshof 1993 ausgelagert wurde, stand der Platz zur Verfügung um die dringend erforderliche Erweiterung der Betriebszentrale und die Integration der ausgelagerten Verwaltungsbereiche zu realisieren.

Dabei galt es einen charakteristischen Bau aus den sechziger Jahren, welcher das Foyer, die Warte, sowie den Sitzungssaal enthält, mit einem Neubau für die Lager, Werkstätten, Labors, die Verwaltung sowie zwei Betriebswohnungen zu ergänzen.

Der Neubau wurde bewußt vom Altbau abgesetzt und respektiert dessen Eigenständigkeit und Dominanz. Die beiden Baukörper sind nur durch einen transparenten Verbindungsgang verbunden. An diesen lehnt sich der massive, runde Aufzugsschacht an, welcher zentral alle Bereiche, auch die Tiefgarage, miteinander verknüpft.

Ortserweiterung Vaterstetten

Auftraggeber Gemeinde Vaterstetten
Wendelsteinstraße 7
85591 Vaterstetten
Tel.: 08106/383-680
Architekt Claus Steffan München, B-Plan mit Albin Glaser
Wettbewerb 1.Preis 1991
Größe 17 ha
Wohngebiet, Mischgebiet und Gewerbegebiet
Planung 1993 – 1994
Realisierung 60 WE 1994 – 1997
Baukosten 60 WE 7,5 Mio. Euro
Bebauungsplanung Wohn- und Gewerbegebiet
Objektplanung LPH 2 – 5, teilw. 6, 8

Das Wohngebiet ist die erste deutsche Niedrigenergie-Siedlung.
Es wird über Wohnhöfe erschlossen, an denen die verschiedenen Haustypen angeordnet sind.

Alle Gebäude sind nach Süden, Südosten und Südwesten orientiert um eine optimierte Sonneneinstrahlung zu erzielen.

Das Wohngebiet ist aus unterschiedlichen Haustypen gebildet, die sich nach Südwesten oder Südosten orientieren und sich um Wohnhöfe gruppieren. Soziale Nachbarschaften aus unterschiedlichen Wohn- und Haustypen jeweils um einen Wohnhof.

Alle Geschossbauten in Niedrigenergiebauweise mit hohem Dämmstandard, Lüftungswärmerückgewinnung, passiver und aktiver Solarenergienutzung.

Wohnungen als Maisonettewohnungen, wobei die unteren eine Terrasse und die oberen jeweils eine Dachterrasse erhielten.

Im dargestellten Haus A wurden überwiegend 2- und 3-geschossige Wohnungen ausgebildet, die alle über eine eigene Terrasse im EG oder als Dachterrasse verfügen.

Die Südfassade als Energiegewinnfassade ist weitgehend verglast (U-Wert = 1,1) und schafft damit großzügige und helle Raumwirkungen. Horizontale Sonnenschutzlamellen verhindern sommerliche Überhitzung.

Der Heizenergiebedarf liegt bei nur 28 KWh/m2 a. Das Warmwasser wird zum größten Teil über Sonnenkollektoren erwärmt.

Die gesamte Siedlung wird durch eine CO2-neutrale Holzhackschnitzelheizung über ein Nahwärmenetz mit Restwärme versorgt.