Vereinte Ziegeleien, Gersthofen
Zentrale Vereinte Ziegeleien Augsburg in Gersthofen
Auftraggeber | Gesellschaft für Bauentwicklung Vereinigte Ziegeleien Augsburg vertreten durch den Geschäftsführer Stefan Schweiger Ziegeleistraße 22 86368 Gersthofen |
Architekt | Alexander Pfletscher, München |
Planungsdaten | Wettbewerb 1/1994 Baubeginn 8/1997 Fertigstellung 12/1998 |
Leistungsumfang | Phasen 2 – 7 Phase 8 Oberleitung |
Gebäudedaten | BRI 14.150 m3 Nutzflächen 2.500 m2 |
Baukosten | KG 300/400: 5,3 Mio. Euro |
Konzept
Das Verwaltungsgebäude in Gersthofen wurde für eine Gruppe von Ziegelproduzenten errichtet. Die architektonische Form ist direkt aus den verwendeten Materialien und der Konstruktion abgeleitet. Ein reduzierter Materialkanon aus Ziegeln, sichtbar belassenem Beton und Stahl bestimmt das Erscheinungsbild des Gebäudes.
Schwere Ziegelbauweise
In Abhängigkeit von der Nutzung und der Orientierung der einzelnen Räume bestehen je nach Jahreszeit unterschiedliche Anforderungen an die Klimatechnik. Im Sommer nehmen die großflächigen Außenwandflächen nicht gewünschte Wärmeenergie, die durch die Sonneneinstrahlung entsteht auf. Die Hinterlüftung der Verblendschale bietet die Gewähr dafür, daß keine Hitze über die Wände in die Büros eindringt. Darüber hinaus verhindert der zentral gesteuerte, außenliegende Sonnenschutz eine unerwünschte Aufheizung der Räume. Die massiven Innenwände und Decken gleichen durch ihre Speichermasse die kurzfristigen Schwankungen der Außentemperatur aus, und der Heizenergieverbrauch wird durch eine spürbare Verringerung der Spitzenbelastung reduziert.
Atrium
Das Atrium fungiert als saisonaler Wärmespeicher. Die gemauerten Wände und die betonierten Galerien speichern insbesondere während der Übergangszeiten einstrahlende Sonnenenergie und geben sie zeitversetzt wieder ab. Die Überhitzung des Atriums wird durch eine automatisch gesteuerte Sonnenschutz und Lüftungsanlage verhindert.
Klimakonzept
An den Untergurten des Dachtragwerkes ist ein durch Zugseile öffen- und schließbarer textiler Sonnenschutz installiert. Die Luft zwischen dem an seiner Oberseite reflektierenden Gewebe des Sonnenschutzes und der Verglasung des Daches kann sich zwar ungehindert aufheizen, entweicht jedoch aus diesem Bereich durch motorisch betriebene Senkklappfenster unmittelbar ins Freie. Für den Fall, daß im Hochsommer die passive Kaltluftzufuhr aus dem Untergeschoss nicht ausreicht und das Atrium sich zu sehr aufheizen würde, sind zur zusätzlichen Kühlung drei Lüftungskamine an zentraler Stelle angebracht. Sie werden mit kühler Luft gespeist, die aus dem nördlich des Gebäudes gelegenen Park mit seinem dichten Baumbestand angesaugt wird.